Donnerstag, 12. März 2015

Essen macht stark, Essen machen noch viel stärker!

Maiskörner
Mais frisch von der "machamba", dem Feld
Mädchen beim Maisstampfen
erst Maisstampfen....
.....und dann Maismahlen

 Wenn wir Essen wollen, ist der schwerste Teil wahrscheinlich das Einkaufen im Supermarkt, der nervenraubende Vergleich der unzähligen Produkte tausender Marken in den Ausführungen "fettarm", "light", "bio", "genfrei", etc., und das anschließende nach Hause bringen der Einkäufe, das oft durch das Auto erleichtert wird. Dann nur noch Packung auf, Essen auf dem Ceranfeld kochen oder in der Mirkowelle erwärmen, fertig!
In Mosambik, vor allem natürlich auf dem Land, ist das oft noch anders. Sehr viele Familien haben eine kleine "machamba" ein Feld, auf dem sie ihre eigenen Produkte wie Mais, Erdnüsse oder Bohnen anbauen. Bewirtschaftet wird meist alles von Hand mit einer Hacke. Oft sind es die Frauen die arbeiten...
Diese sind dann auch für die weitere Essenszubereitung verantwortlich. Der Mais wird erst getrocknet, dann mit einem schweren Pfahl gestampft. Dazu braucht es sehr viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ich war schon nach kurzer Zeit total K.O. und das Stampfen ist neben der Anstrengung auch gar nicht so einfach wie es aussieht.
Entweder kann man aus Mais Mehl herstellen und daraus Xima machen (das Mehl kann man übrigens auch im Laden kaufen) oder der gestampfte Mais wird über Nacht in Wasser eingelegt und dann gemahlen/gemörsert (siehe rechtes Bild). In gleichmäßigen kreisförmigen Bewegungen wird dabei ein Pfahl in einer Tonschüssel gerühert, bis der Mais zu einem Brei wird. Auch das dauert und ist sehr anstrengend.
Ist man dann endlich fertig, wird der Herd angemacht. Oft ist es dabei aber nicht mit dem Umlegen eines Schalters getan, worauf sich die Herdplatte schnell erhitzt, sondern Kohle muss angezündet werden oder man kocht auf einer offenen Feuerstelle mit Holz. Dabei kann es schon ganz schön rauchen. Dann kommt das Maismehl oder der Brei ins kochende Wasser und wird gekocht bis er zu einer festen Masse wird; dem Xima.
Und dann nach all dieser Arbeit erst kann man essen!

Ps: Aus Unwissen, fehlender Kraft und Faulheit kaufen wir nur das fertige Ximamehl. Das Xima aus dem gemahlenen Mais finde ich aber eigentlich viel leckerer.




Xima com frango / Hühnchen
Xima com Frango(Hühnchen)

Freitag, 6. März 2015

Gemeinsam gegen Malaria: Unterstütze meine Arbeit bei ACOSADE!

Malaria ist eine Krankheit, die heutzutage gut behandelt werden kann, wenn sie frühzeitig erkannt wird und der Körper nicht schon durch andere Krankheiten wie AIDS geschwächt ist. Mit einfachsten Mitteln wie Moskitonetzen und Mückensprays kann man sich außerdem gegen die nachtaktiven Mücken  schützen. Trotzdem erkranken jedes Jahr viele tausende Menschen in Mosambik an Malaria, da ihnen die Mittel zu einer ausreichenden Prävention fehlen.
Gerade deswegen ist das Malariaprojekt von ACOSADE von großer Bedeutung. Schon 2013 wurde ein solches Projekt durchgeführt, bei dem an über 70 Familien Moskitonetze verteilt wurden und in Seminaren über die Krankheit aufgeklärt wurde.
Um das Projekt erneut zu realisieren, ist ACOSADE auf Spenden angewiesen. Schon ein kleiner Beitrag hilft Malaria zu stoppen und Leben zu retten!


Jetzt für das Malariaprojekt spenden!!! Unter der Linkadresse finden sich noch weitere interessante Informationen.


Ein zweites Anliegen sind unsere Sprachkurse, die vor zwei Wochen starteten. Zur Zeit lernen über 45 Schüler aller Altersgruppen bei ACOSADE Englisch. Die Sprachkurse sind ein kostenloses Angebot, um allen das Lernen zu ermöglichen. Daher fehlen uns leider die Mittel für Arbeitshefte, Lernmaterial und selbst Kopien können wir nur begrenzt ausgeben.
Deswegen suchen wir auch Unterstützer für die Sprachkurse.
Erfahre mehr und unterstütze die Kurse!!!


Ps; Teilt die Links gerne auch mit Freunden und Bekannten (auf fb, per Mail,...)

Donnerstag, 5. März 2015

Karneval in Afrika?! - die "dritte" Jahreszeit



Karnevals-Chapa

das war mal ein Auto

"no risk, no fun": oder Null-Respekt vorm Verkehr ...nicht verwunderlich, das dann leider Unfälle passieren

Karneval, Fastnacht, Fasching oder auch die fünfte Jahreszeit. Kölle Alaaf, bunter Karneval mit heißen Tänzen in Rio de Janeiro, edle Masken in Venedig oder Karneval in Québec/Kanada. Überall auf der Welt feiern Menschen Karneval und das schon seit einigen hundert Jahren. Erste Vorläufer des Festes gab es schon bei den Römern, die sich statt mit Konfetti mit Rosenblüten bewarfen, und spätestens im Mittelalter gab es eine richtige "Karnevals-tradition". 

So ist es eigentlich nicht überraschend, das auch hier in Mosambik plötzlich hupende Autos mit tanzenden Menschen, teilweise verkleidet, in einem Umzug durch die Stadt oder in den nächsten Ort fahren. Das Datum wann genau nun Karneval stattfindet ist mehr an den Ort als an die christliche Tradition gebunden,was der Freude aber keinen Abbruch tut.
Hier in Chicumbane findet an drei Wochenenden Karneval statt. Etwas unschlüssig ob man sich nun verkleidet oder nicht, machten wir uns auf den Weg zum Umzug, der geplant 14:00 Uhr beginnen sollte, aber mit mosambikanischer Verspätung über drei Stunden später vom zentralen Marktplatz an der Nationalstraße startete. Angeführt wurde der Umzug von einem Auto, auf dem ein Aufbau aus einer Art Schilfrohr angebracht war und dem verkleideten Organisationsteam, das irgendeine Bibelgeschichte nachstellen wollte-was genau ist mir noch schleierhaft; die Kostüme waren auch eher frei interpretierbar :) Einige als Frauen verkleidete Männer, stöckelten zwischen den anderen Autos und Motorrädern, die knatternd vorbeisausten, entlang. Monja und ich ergatterten einen Platz auf einem voller Menschen beladenem Pick-up, dessen Fahrer zum Glück "ruhig" fuhr :D. Mit Musik und bei strahlenden Sonnenschein genossen wir dann die Fahrt.
Der Umzug ging bis in den Nachbarort 3 de Fevereiro und danach gab es noch einen Wettbewerb, bei dem Tänzer und Musiker/Rapper eine Show lieferten. Voller Neid schaute ich mal wieder den teilweise noch echt jungen Kindern zu, wie sie zu "marrabenta" und schnellen Rhythmen mit perfektem Hüftschwung und vor allem in rasendem Tempo tanzten. 
Das zweite Wochenende fuhren wir im Umzug der Hauptstadt von Gaza, Xai-Xai, mit. Alles viel größer, mehr Autos, mehr Menschen, mehr Verkleidung-häufig  Mädels in Röcken und passendem Top mit Glitzer geschminkt! Aus Chapas halbheraussitzend oder gleich auf dem Dach des Autos, nach dem Motto: "Festhalten wird überbewertet". Nebenbei wummerte Musik und die Autos hupten wie verrückt. An der Straße standen viele Leute, die den Umzug durch die Stadt verfolgten.  Das war natürlich nochmal etwas ganz anderes und hat sehr viel Spaß gemacht!
In Mosambik gibt es also doch eine dritte Jahreszeit! Nebenbei kündigt sich schon der "Winter" an und so verwöhnt, wie ich von der Wärme bin, ziehe ich schon bei etwas über 20 Grad lange Hosen an :o Wie soll da nur der "Winter" werden?

Markenfälschung! :)

Umzug in Chicumbane begleitet von vielen Kindern