Mittwoch, 19. August 2015

Fremde Heimat - Vom Kulturschock im eigenen Land

Die letzte Woche in Mosambik war voller Abschiede: hier mit Carlos und Izaura
Nach fast einem Tag auf Reisen und zweimal Umsteigen in JoBurg und Qatar bilde ich mir ein schon etwas besser auf die Rückkehr vorbereitet zu sein, verbrachte ich doch einen Tag in der seltsam klinischen Welt der Flughäfen und Flugzeuge. Überall wieder die Konsumverlockungen, keine Kapulanas...all die glitzernden Produkte lassen mich kalt.
Dann ist es so weit und nach einem Jahr betrete ich wieder deutschen Boden. Ich bin wieder im eigenen Land. In einem Land, in dem ich ganz durchschnittlich bin, deutsch, eben einheimisch.
Freude macht sich nun doch noch breit Familie und Freunde wiederzusehen. Und dann schlägt mir afrikanische Hitze mitten in Deutschland entgegen, als ob nicht schon alles surreal genug wäre. Eine Autobahn mit fein säuberlich getrennten Spuren auf denen sich teure Autos aneinander reihen. Wir fahren an Kiefern und Birken vorbei, deutscher Wald. Und plötzlich stehe ich vor meinem zu Hause, betrete nach einem Jahr mein Zimmer und denke: wie abgedreht ist das nur?
Wie ein Spielzeugland, wie eine reine Projektion kam mir anfangs alles vor. Eine bestens vertraute Welt und ich der Fremdkörper. Kann man seiner Heimat fremd werden? Zum Glück legte sich dieser Kulturschock nach ein paar Tagen und ich fröhne wieder den üblichen Gewohnheiten. Aber es ist schon faszinierend, dass die Ankunft in Mosambik mich viel weniger kulturgeschockt hat, als die Rückkehr.
Ein Jahr Mosambik haben mich verändert, so sehr, das ich das volle Ausmaß wohl erst mit der Zeit bemerken werde. Mein Blick auf die deutsche Kultur hat sich verändert. Ich schätze Dinge wie warmes Wasser und einen Kühlschrank mehr, und doch nimmt man viel zu schnell und viel zu gewohnt wieder alles als gegeben hin. Das ist ja irgendwie normal und doch werde ich nicht vergessen, wie es eben auch anders ging.
Plötzlich kommt es auch wieder auf minutengenaue Pünktlichkeit an, dafür gehts in den Verkehrsmitteln wesentlich ernster zu. Kein lautes Changana Geplapper mehr, keine Straßenverkäufer, keine hupenden Chapas, kein chaotisches Maputo...hach, ja. Die guten alten Zeiten!
Wie es jetzt weiter geht? Im Oktober fängt schon wieder ein ganz neues Leben an: Berlin. Dort werde ich Kulturwissenschaft und Geographie studieren. So krass wie Mosambik wird die Veränderung nicht, aber doch wird sich Einiges ändern. Gerade bin ich noch auf Wohnungssuche (jedes Angebot und Hilfe ist Willkommen!).
Zum Abschluss nochmal einen großen Dank an alle Unterstützer, Freunde, Familie und Blogleser! Danke, dass ihr mich ein Jahr begleitet habt und ich hoffe es war nicht nur für mich eine lohnenswerte Erfahrung, sondern auch Ihr habt etwas Neues kennengelernt und kritisch über Dinge nachgedacht.

Montag, 3. August 2015

A despedida nunca é facil - Abschied nehmen von Mosambik

Nun ist es leider soweit und nach einem Jahr muss ich Abschied nehmen. Am Mittwoch fliege ich schon wieder nach Deutschland, wo ich dann am Donnerstag ankommen.
Dementsprechend waren die letzten Tage gepraegt von Abschieden. So richtig emotional wurde es noch nicht, und es fuehlte sich auch eher an, als ob ich noch ewig bleiben wuerde. Doch heute habe ich endgueltig mein zu Hause in Chicumbane zurueckgelassen. Klar, werde ich irgendwann wieder kommen, nur wann? Und besuchen ist eben doch nicht das Gleiche, wie an einem Ort zu leben...
Mosambik ist mir wirklich ans Herz gewachsen mit seinen gastfreundlichen Menschen, den wunderschoenen Straenden und ewig schoenem Wetter, den sandigen Strassen Chicumbanes und dem saftigen gruen der machambas, dem Chaos auf der Strasse und rufenden Verkaeufern und hupenden Minibussen. Viel habe ich gelernt und mich veraendert. Mehr noch als ich erwartet habe. Sowohl aus guten als auch aus negativen Erfahrungen habe ich etwas mitnehmen koennen.
Aber ganz vorbei ist das Jahr noch nicht...zwei Tage bin ich ja noch hier in Maputo.

Also, bis bald! Ich melde mich nochmal wenn ich in Deutschland bin.

Sonntag, 5. Juli 2015

Ein Monat...

Fuer ein Jahr ging ich nach Mosambik. Ein Jahr ist eine lange Zeit, doch irgendwie ist sie nur so dahingeflossen und in genau einem Monat werde ich das Flugzeug zurueck nach Deutschland besteigen.
Wie ich mich bei diesem Gedanken fuehle? Einerseits freue ich mich natuerlich nach Hause zu kommen, Familie und Freunde nach so langer Zeit wieder zu sehen und nicht zuletzt auf das Essen, haha. Doch andererseits wird der Abschied auch sehr schwer fallen. Ich muss Freunde zuruecklassen, die ich so schnell nicht wiedersehen werden und vor allem die Freiheit die Mosambik bietet werde ich vermissen. An den Abschied moechte ich eigentlich noch gar nicht denken.
Das ist eben die Gefahr am Reisen, man laesst immer einen Teil seines Herzens zurueck, doch dafuer komme ich bereichert mit unzaehligen neuen Erfahrungen zurueck.

Donnerstag, 25. Juni 2015

25. Juni "Dia da Independencia" - 40 Jahre Unabhängigkeit Mosambiks


Schon im Jahre 1497/8 kamen unter Vasco da Gama die ersten Portugiesen in das Gebiet im süd-östlichen Afrika, was heute als Mosambik bekannt ist. Jahrhunderte vergingen in denen die Kolonialmächte des südlichen Afrikas (England und Portugal, Niederlande-später die Buren) um Territorium rangen und spätestens mit der Berliner Konferenz 1884/85, in der die europäischen Staaten über die Aufteilung Afrikas tagten, war Mosambik offiziell portugiesische Kolonie.
Damit begann die Vergabe an Land an portugiesische Zuwanderer und die Herrschaft über ein Volk, das nicht von fremder Hand regiert werden wollte. Rohstoffe wie Gold, Elfenbein, Baumwolle oder Zucker und nicht zuletzt Sklaven, die in die südafrikanischen Minen der benachbarten britischen Kolonie verkauft wurden.
Im Jahr 1960 kam es im Norden des Landes zu einer Demonstration die in einem blutigem Massaker endete, bei dem 500 Menschen getöten wurden. Dieses Ereignis, das "Massacre de Mueda", war der Beginn des mosambikanischen Widerstandes. Einige Zeit darauf gründete sich die mosambikanische Befreiungsfront (FRELIMO) und begann den bewaffneten Kampf gegen die Portugiesen.
Am 25. Juni 1975 wurde die Unabhängigkeit dann endlich erreicht! Dieser Tag ist Nationalfeiertag und 2015 ist sogar das 40jährige Jubiläum der Unabhängigkeit.

In diesem Zusammenhang an das Gedenken der Unabhängigkeit und Einheit des Landes findet aller fünf Jahre der sogennante "Chama da Unidade" statt,  "Der Ruf nach Einheit". Ich bin wohl genau zur richtigen Zeit nach Mosambik gekommen; erst die Präsidentschaftswahlen und jetzt noch dieses Ereignis UND 40 Jahre Unabhängigkeit!
Menschenmassen zum "chama da unidade"
Im Norden des Landes wird dabei eine Fackel entzündet, die dann durch alle Städte und Dörfer nach Süden bis nach Maputo getragen wird, wo sie am 25. Juni ankommt.
Letzte Woche kam die Fackel auch nach Chicumbane und das ließen Monja und ich uns natürlich nicht entgehen. Schon halb 10 gingen wir mit unseren beiden Chefs zum Ort des Geschehens, an dem es nur so von Schulkindern wimmelte, die für diesen besonderen Tag frei bekommen hatten. Wie es in Mosambik so ist warteten wir un warteten...3 Stunden. Ohne das etwas geschah. Also gingen wir nach Hause bis dann irgendwann um 1 die Fackel eintraf und alle wie verrückt drängelten, um sie einen Moment zu berühren. Man sagt, das bringe Glück. Man drängte uns regelrecht dazu sie auch zu berühren (das wollten wir eh) aber anstatt uns wie angeboten vorzudrängeln (und mal wieder darauf aufmerksam gemacht zu werden, das man immer als "besonders" gesehen wird als "mulungo"/Weiße) warteten wir ein wenig ab und berührten dann für einen winzigen Augenblick die Fackel.
Puh, und dann wurde ich von einem Fernsehreporter spontan gefragt was ich danach gefühlt habe. Eigentlich nichts Besonderes, aber irgendwas ließ ich mir einfallen und sprach das mit meinem nicht ganz so perfektem Portugiesisch in die Kamera, haha.
Eine wirklich tolle Tradition wie ich finde!
Stellt sich mir nur die Frage: was macht man eigentlich zum Tag der deutschen Einheit als sich nur über einen freien Tag zu freuen???  Sollte man sich nicht dankbarer an die Einheit des Landes erinnern und das auch feiern? Hm...mit dem deutschen Nationalstolz, der durch die Geschichte angekrazt ist, ist das so eine Sache...

Sonntag, 21. Juni 2015

Mehr Bilder von der Reise....


mega hippes Backpacker in Joburg

aufgeregt vor dem Flug über das Okavangodelta

Marktstand in Livingstone mit Baobabfrüchten (unten links), Bohnen, getrocknetem Fisch, etc.

ein nasses Abenteuer, die Victoriafalls, daher Regencapes!

Kolonialarchitektur in Bulawayo, Zimbabwe

die Ruinen von Great Zimbabwe, Blick vom "Königshügel"


Joburg von oben
moderne Architektur und leere Straßen in Gaborone

Mittwoch, 17. Juni 2015

Ein Festival, Johannesburg und eine ungeplante Reise



Eigentlich wollten wir ja nur aufs Bushfire Festival in Swaziland und dann ein paar Tage nach Johannesburg, doch ehe wir uns versahen waren wir schon in Botswana und auf dem Weg zu den Victoriafällen. Doch von vorn:
Am 29. Mai machten Monja und ich uns auf den Weg nach Swaziland, wo wir mit den anderen Freiwilligen auf´s Bushfire Festival gingen. Wirklich ein nett dekoriertes Festivalgelände mit kleinen Verkaufsläden und ausreichend Platz, sodass man sich problemlos bewegen konnte. Die Bands waren zum Teil aus Afrika, zum Teil aber auch von anderen Kontinenten und so war das Musikprogramm durchmischt. Nicht mega die Tanzmusik, aber doch einige echt gute musikalische Acts. Das einzige negative am Festival: Kälte! Campen im afrikanischem Winter in Swaziland war nicht sehr angenehm bei Nachttemperaturen unter 10 Grad. Ja, man glaubt es kaum doch in Südafrika, Botswana, Zambia und Zimbabwe war es echt kalt, was vielleicht auch daran liegen mag, das wir Hitzeverwöhnt sind, doch es ist Fakt, das da jetzt zum Teil nur 5 Grad nachts sind. Mosambik ist da zum Glück noch nicht so kalt, aber es ist auch schon kühler (da ist Deutschland zur Zeit mit 30 Grad wärmer).
Soweto
Planmäßig fuhren wir dann nach zwei Festivaltagen weiter nach Jo-Burg. Das Backpacker´s wo wir unterkamen war ziemlich cool eingerichtet und voller interessanter Leute. Dort lernten wir dann auch zufällig zwei andere Freiwillige aus Mosambik kennen, eine aus Finnland, eine aus der Schweiz, die auf dem Weg zu den Victoriafällen waren. So begeistert von dem Plan (Victoriafälle war ja mein Traumreiseziel während des Auslandsjahres, und dies war auch die letzte Chance einer Reise) entschieden wir uns von jetzt auf gleich, total unvorbereitet, dazu einfach mal mitzureisen. Jo-Burg sahen wir so erstmal nur einen Tag, der sich aber lohnte, denn wir machten eine Tour durch das „South West Township“, besser bekannt als Soweto. Ganz so klischeehaft wie man es erwartet ist es aber nicht. Es gibt zwar sehr viel Armut, daneben aber auch ganz „normale“ bzw. sogar bessere Häuser, je nachdem in welchem Teil man sich befindet. Ansonsten bewegten wir uns sehr verängstigt in der Stadt, die bekannt für die krasse Kriminalität ist. Von allen wird man gewarnt und hört auch von Überfällen und so hatte ich immer ein ungutes Gefühl-Sightseeing zu Fuß war daher nicht auf dem Plan, und dazu hatten wir auch vorerst keine Zeit.
ich, Clara, Emmi, Monja in Gaborone
Am nächsten Morgen machten wir uns zu viert also auf diese weite Reise. Erstes Ziel war die botswanische Hauptstadt Gaborone. Ich war total verblüfft von dieser Stadt! Nur 500.000 Einwohner (insgesamt hat das Land auch nur 2 Millionen), saubere Straßen und modernste Gebäude wie man sie kaum in europäischen Städten findet. Ein krasser Kontrast zum lauten und chaotischen Maputo. Eine Freundin der beiden anderen Freiwilligen führte uns durch die Stadt, die man nach einem Tag auch schon ziemlich gesehen hat. Es hat sich echt nicht wie Afrika angefühlt, sondern eher wie ein Trip nach Hause, mit all den Shoppingcentern und einer ziemlich europäischen Kultur. Gut für das Land, das es so weit entwickelt ist und die Arbeitslosigkeit zumindest in der Stadt gering ist, doch am Ende kam mir eine Frage doch nicht aus dem Kopf: Ist es das was wir wirklich anstreben sollten; solch eine Entwicklung, die dazu führt das eine Stadt der anderen gleicht in steinerner abstrakter Architektur und den immergleichen Ladenketten? Wirklich „botswanische“ Kultur habe ich da leider kaum mehr gespürt, ich hoffe Mosambik erhält sich irgendwie mehr die Kultur und die Frauen tragen auch noch in ein paar Jahren mit Stolz ihre Kapulanas!
Am gleichen Tag ging es abends mit einem Nachtbus weiter gen Norden nach Maun. Die Fahrt war nicht sonderlich angenehm aufgrund wenig Platz und einem ständigen Piepgeräusch. Da müsste man meinen, wir wären froh gewesen schon überpünktlich an unserem Ziel anzukommen, doch es ist kein Spaß früh um 4 aus einem Bus in die Kälte geworfen zu werden. Mit zwei Pullovern, Schlafsack und Kapulana übergeworfen zitterte ich mit den anderen gemeinsam am Feuer, das uns der Wachmann netterweise anbot, da alle im Backpacker noch schliefen und kein Platz für uns frei war. Eine echt kalte Erfahrung! Docht trotz der harten Nacht ließen wir uns natürlich nicht von einem abenteuerreichem Tagesprogramm abbringen. Maun liegt direkt am Okavangodelta, das wir aus einem Miniflugzeug von oben bestaunten. Die blauen Flussarme wanden sich durch die Landschaft und winzig klein wirkten die wenigen Häuser, bevor man nur noch Natur sah. Sogar Elefanten, Krokodile und Impalas sahen wir aus der Höhe.
Okavangodelta von oben, fast als ob man aus dem All auf die Erde blickt
Danach ging es zum Reiten. Leider musste ich die ganze Zeit hinten reiten, da mein Pferd ausschlug, aber es war trotzdem schön mal wieder auf einem Pferd zu sitzen. Sogar einen riesigen Adler sahen wir in einer Baumkrone sitzen.
Von Maun ging es dann in der Morgenkälte weiter und mit einem Umstieg und viel Geduld auf den Bus zu warten (mit trampen war im menschenarmen Botswana nicht viel) weiter an die Grenze von Sambia und wir überquerten den Sambesi, der an dieser Stelle noch recht schmal war.
Livingstone liegt direkt an den Victoria Fällen und ist eine kleine touristische Stadt, die aber im Vergleich zu Victoria Falls auf der Zimbabweseite noch authentisch ist und in der auch Einheimische wohnen.
Hauptattraktion waren natürlich die höchsten Wasserfälle der Welt. Ausgerüstet mit Regencapes näherten wir uns dem tosend in die Tiefe stürzendem Wasser. Unaufhörlich fallen Wassermassen in die Tiefe und stieben darauf als Wassertröpfchen in die Luft, sodass man an manchen Stellen dachte, man befindet sich in einem Regenguss. Unzählige Regenbogen schillerten in der Luft und ewig hätte ich an diesem Ort bleiben können. Wenn ihr mal die Gelegenheit habt dieses Naturwunder zu bestaunen, dann zögert nicht!
Am Abend gab es dann noch ein exotisches Essen. Für 12 Euro bekam man zu zweit eine riesige Platte voller Essen, darunter Krokodilrippchen und Krokodilschwanz, Würmer, Xima und andere Leckerreien. Alles wirklich köstlich uns selbst die Würmer waren gar nicht schlecht.

Auch von der zimbabweanischen Seite sahen wir nochmal die Victoriafalls, diesmal aus mehr Distanz und erneut beeindruckend. Abends ging es in eine luxeriöse Lodge zum beobachten der Tiere, die an einem nahegelegenen Wasserloch zum Trinken kamen, doch die Nacht verbrachten wir natürlich in einem Backpacker.
Und nicht zu vergessen die Krokodilfarm. Ich dachte wir besuchen einen netten Zoo mit ein paar Krokodilen, doch dieser Ort entpuppte sich wahrlich als „Farm“. Über 45.000 (!!!) Krokodile wurden dort gehalten, um deren Fleisch und Leder zu gewinnen. Dabei werden die älteren bis zu 80 Jahre alten Krokodile nur zur Nachwuchsproduktion gehalten, während die jungen Männchen das  beste Material liefern. Sogar ein kleines Babykrokodil hielt ich in der Hand, dessen sich ledrig-schuppig anfühlte.
crazy crocodiles, 45.000!!!
Mit dem Bulawayo-Nachtzug fuhren wir in einem 4er Liegeabteil weiter ins Herz Zimbabwes. In Bulawayo selbst, einer Stadt mit vielen Häusern im Kolonialstil, die an die Unterstadt Maputos erinnert (nur viel sauberer und leerer) , blieben wir nur kurz, um dann weiter nach Masvingo zu fahren. Das war der Ausgangspunkt für unser letztes gemeinsames Reiseziel: Great Zimbabwe.
Steinerne Ruinen die von dem Königreich Zimbabwes, welches vom 11. Bis 15. Jahrhundert existierte, zeugen. Ganz ohne Mörtel wurden Steine zu hohen Mauern aufgestapelt. Auf einem Berg residierte der König und seine 200 Frauen lebten unten im Dorf. Der Name Zi-mbab-we (großes Haus aus Stein) stammt von diesen beeindruckenden Konstruktionen und auch der Ursprung des Wappenvogels des Landes ist in dieser Kultur verankert.
die Ruinen von Great Zimbabwe
Tja, und dann hieß es Abschied nehmen von Emmi und Clara, die uns zu dieser Reise gebracht haben. Monja und ich fuhren noch in der Nacht wieder zurück nach Joburg, wo wir noch das wirklich toll gestaltete Apartheid Museum besuchten und die Stadt vom höchsten Gebäude Afrikas betrachteten.
Zwei Wochen waren wir auf Reisen, haben unendlich viel in kurzer Zeit gesehen, fünf Länder durchquert und so bleiben wunderbare Erinnerungen.
Erstaunt war ich vor allem darüber, dass Mosambik im Vergleich mit den anderen Ländern wirklich am ärmsten ist (wirkt).

Ich hoffe ihr habt bis hierhin durchgehalten,
Viele Grüße aus Mosambik ! :D

Sonntag, 3. Mai 2015

Desculpe!

Epa, ja passa muito tempo que nao escrevi nada!

Tut mir Leid, das es um diesen Blog in letzter Zeit so ruhig geworden ist. Einer der Gruende ist, das es mal wieder einen Einbruch gab. Diesmal in unserem Haus und Computer und Co wurden gestohlen. Tja, solche Einbrueche geschehen hier in Chicumbane leider fast jede Nacht und da halfen auch unsere Gitter nichts.
Mittlerweile sitzt jetzt ein Wachmann in der Nacht vor unserem Haus.
Ansonsten gibt es keine grossen Neuigkeiten. Die Sprachkurse sind erfolgreich zu Ende gegangen. Der Unterricht hat doch wieder sehr viel Spass gemacht und auch ich habe von meinen Schuelern noch Einiges lernen koennen.
Ohne Computer ist die Arbeit im Buero jetzt natuerlich ziemlich schwierig. Vor allem, da wir ja gerade an einer neuen Website gearbeitet haben. Mal sehen wies jetzt weitergeht....

Samstag, 18. April 2015

Impressionen aus dem Krüger Nationalpark

Zebraherde

"Pumba" alias das Warzenschwein


Elefanten gibt es wie Sand am Meer im Krüger Park

das Nashorn, das wohl gefährlichste Tier der big 5, oft gejagt wegen seines wertvollen Horns das für über 6000 $ verkauft wird (Verwendung=medizin. Zwecke in der chinesischen Medizin, Heilkraft aber fragwürdig)

auch viele farbenfrohe Vögel haben ihre Heimat im Krüger

einer der seltenen Wildhunde

Abendstimmung, die Straßen im Krüger, selbst die unbefestigten, sind alle gut instand gehalten

Achtung: Wildwechsel

Giraffen überragen die kleinen Warzenschweine am Wasserloch, an dem sich alle Tiere versammeln, sogar Löwen ließen sich blicken
meine Schwester, mein Vater und ich

Donnerstag, 12. März 2015

Essen macht stark, Essen machen noch viel stärker!

Maiskörner
Mais frisch von der "machamba", dem Feld
Mädchen beim Maisstampfen
erst Maisstampfen....
.....und dann Maismahlen

 Wenn wir Essen wollen, ist der schwerste Teil wahrscheinlich das Einkaufen im Supermarkt, der nervenraubende Vergleich der unzähligen Produkte tausender Marken in den Ausführungen "fettarm", "light", "bio", "genfrei", etc., und das anschließende nach Hause bringen der Einkäufe, das oft durch das Auto erleichtert wird. Dann nur noch Packung auf, Essen auf dem Ceranfeld kochen oder in der Mirkowelle erwärmen, fertig!
In Mosambik, vor allem natürlich auf dem Land, ist das oft noch anders. Sehr viele Familien haben eine kleine "machamba" ein Feld, auf dem sie ihre eigenen Produkte wie Mais, Erdnüsse oder Bohnen anbauen. Bewirtschaftet wird meist alles von Hand mit einer Hacke. Oft sind es die Frauen die arbeiten...
Diese sind dann auch für die weitere Essenszubereitung verantwortlich. Der Mais wird erst getrocknet, dann mit einem schweren Pfahl gestampft. Dazu braucht es sehr viel Kraft und Durchhaltevermögen. Ich war schon nach kurzer Zeit total K.O. und das Stampfen ist neben der Anstrengung auch gar nicht so einfach wie es aussieht.
Entweder kann man aus Mais Mehl herstellen und daraus Xima machen (das Mehl kann man übrigens auch im Laden kaufen) oder der gestampfte Mais wird über Nacht in Wasser eingelegt und dann gemahlen/gemörsert (siehe rechtes Bild). In gleichmäßigen kreisförmigen Bewegungen wird dabei ein Pfahl in einer Tonschüssel gerühert, bis der Mais zu einem Brei wird. Auch das dauert und ist sehr anstrengend.
Ist man dann endlich fertig, wird der Herd angemacht. Oft ist es dabei aber nicht mit dem Umlegen eines Schalters getan, worauf sich die Herdplatte schnell erhitzt, sondern Kohle muss angezündet werden oder man kocht auf einer offenen Feuerstelle mit Holz. Dabei kann es schon ganz schön rauchen. Dann kommt das Maismehl oder der Brei ins kochende Wasser und wird gekocht bis er zu einer festen Masse wird; dem Xima.
Und dann nach all dieser Arbeit erst kann man essen!

Ps: Aus Unwissen, fehlender Kraft und Faulheit kaufen wir nur das fertige Ximamehl. Das Xima aus dem gemahlenen Mais finde ich aber eigentlich viel leckerer.




Xima com frango / Hühnchen
Xima com Frango(Hühnchen)

Freitag, 6. März 2015

Gemeinsam gegen Malaria: Unterstütze meine Arbeit bei ACOSADE!

Malaria ist eine Krankheit, die heutzutage gut behandelt werden kann, wenn sie frühzeitig erkannt wird und der Körper nicht schon durch andere Krankheiten wie AIDS geschwächt ist. Mit einfachsten Mitteln wie Moskitonetzen und Mückensprays kann man sich außerdem gegen die nachtaktiven Mücken  schützen. Trotzdem erkranken jedes Jahr viele tausende Menschen in Mosambik an Malaria, da ihnen die Mittel zu einer ausreichenden Prävention fehlen.
Gerade deswegen ist das Malariaprojekt von ACOSADE von großer Bedeutung. Schon 2013 wurde ein solches Projekt durchgeführt, bei dem an über 70 Familien Moskitonetze verteilt wurden und in Seminaren über die Krankheit aufgeklärt wurde.
Um das Projekt erneut zu realisieren, ist ACOSADE auf Spenden angewiesen. Schon ein kleiner Beitrag hilft Malaria zu stoppen und Leben zu retten!


Jetzt für das Malariaprojekt spenden!!! Unter der Linkadresse finden sich noch weitere interessante Informationen.


Ein zweites Anliegen sind unsere Sprachkurse, die vor zwei Wochen starteten. Zur Zeit lernen über 45 Schüler aller Altersgruppen bei ACOSADE Englisch. Die Sprachkurse sind ein kostenloses Angebot, um allen das Lernen zu ermöglichen. Daher fehlen uns leider die Mittel für Arbeitshefte, Lernmaterial und selbst Kopien können wir nur begrenzt ausgeben.
Deswegen suchen wir auch Unterstützer für die Sprachkurse.
Erfahre mehr und unterstütze die Kurse!!!


Ps; Teilt die Links gerne auch mit Freunden und Bekannten (auf fb, per Mail,...)

Donnerstag, 5. März 2015

Karneval in Afrika?! - die "dritte" Jahreszeit



Karnevals-Chapa

das war mal ein Auto

"no risk, no fun": oder Null-Respekt vorm Verkehr ...nicht verwunderlich, das dann leider Unfälle passieren

Karneval, Fastnacht, Fasching oder auch die fünfte Jahreszeit. Kölle Alaaf, bunter Karneval mit heißen Tänzen in Rio de Janeiro, edle Masken in Venedig oder Karneval in Québec/Kanada. Überall auf der Welt feiern Menschen Karneval und das schon seit einigen hundert Jahren. Erste Vorläufer des Festes gab es schon bei den Römern, die sich statt mit Konfetti mit Rosenblüten bewarfen, und spätestens im Mittelalter gab es eine richtige "Karnevals-tradition". 

So ist es eigentlich nicht überraschend, das auch hier in Mosambik plötzlich hupende Autos mit tanzenden Menschen, teilweise verkleidet, in einem Umzug durch die Stadt oder in den nächsten Ort fahren. Das Datum wann genau nun Karneval stattfindet ist mehr an den Ort als an die christliche Tradition gebunden,was der Freude aber keinen Abbruch tut.
Hier in Chicumbane findet an drei Wochenenden Karneval statt. Etwas unschlüssig ob man sich nun verkleidet oder nicht, machten wir uns auf den Weg zum Umzug, der geplant 14:00 Uhr beginnen sollte, aber mit mosambikanischer Verspätung über drei Stunden später vom zentralen Marktplatz an der Nationalstraße startete. Angeführt wurde der Umzug von einem Auto, auf dem ein Aufbau aus einer Art Schilfrohr angebracht war und dem verkleideten Organisationsteam, das irgendeine Bibelgeschichte nachstellen wollte-was genau ist mir noch schleierhaft; die Kostüme waren auch eher frei interpretierbar :) Einige als Frauen verkleidete Männer, stöckelten zwischen den anderen Autos und Motorrädern, die knatternd vorbeisausten, entlang. Monja und ich ergatterten einen Platz auf einem voller Menschen beladenem Pick-up, dessen Fahrer zum Glück "ruhig" fuhr :D. Mit Musik und bei strahlenden Sonnenschein genossen wir dann die Fahrt.
Der Umzug ging bis in den Nachbarort 3 de Fevereiro und danach gab es noch einen Wettbewerb, bei dem Tänzer und Musiker/Rapper eine Show lieferten. Voller Neid schaute ich mal wieder den teilweise noch echt jungen Kindern zu, wie sie zu "marrabenta" und schnellen Rhythmen mit perfektem Hüftschwung und vor allem in rasendem Tempo tanzten. 
Das zweite Wochenende fuhren wir im Umzug der Hauptstadt von Gaza, Xai-Xai, mit. Alles viel größer, mehr Autos, mehr Menschen, mehr Verkleidung-häufig  Mädels in Röcken und passendem Top mit Glitzer geschminkt! Aus Chapas halbheraussitzend oder gleich auf dem Dach des Autos, nach dem Motto: "Festhalten wird überbewertet". Nebenbei wummerte Musik und die Autos hupten wie verrückt. An der Straße standen viele Leute, die den Umzug durch die Stadt verfolgten.  Das war natürlich nochmal etwas ganz anderes und hat sehr viel Spaß gemacht!
In Mosambik gibt es also doch eine dritte Jahreszeit! Nebenbei kündigt sich schon der "Winter" an und so verwöhnt, wie ich von der Wärme bin, ziehe ich schon bei etwas über 20 Grad lange Hosen an :o Wie soll da nur der "Winter" werden?

Markenfälschung! :)

Umzug in Chicumbane begleitet von vielen Kindern



Dienstag, 17. Februar 2015

Experiment Rastas!


Nein, ich habe mir keine Dreadlocks (siehe Bob Marley) machen lassen sondern "wirkliche" Rastas, also geflochtene Zöpfe, die im Gegenteil zu den gefilzten Dreads problemlos rausgehen, ohne das ich mir alle meine Haare abschneiden muss.
Kaum eine Frau hier trägt ihr natürliches Haar. Die meisten haben Kunsthaar, Mesha genannt, eingeflochten. Dabei gibt es die unterschiedlichsten Frisuren, von Zöpfen die am Kopf anliegen, ganz dünnen oder dickeren Zöpfen, getwisteten/gekordelten Haaren bis hin zu einfachem nur glattem Kunsthaar, etc.
Billiges Mesha bekommt man schon für 50 Cent das Packet. Für meine Haare wurden 4 Pakete gebraucht und das Flechten an sich hat ca. 5 Euro gekostet! Insgesamt also unter 10 Euro für soviel Haar und Aufwand (5 Stunden!) . Das Flechten an sich hat eigentlich nicht sehr wehgetan, nur das Befestigen des Kunsthaares an der Kopfhaut hat etwas geziept und die ersten Tage mit Mesha waren gewöhnungsbedürftig. Leider schwitzte ich bei richtiger Hitze immer noch am Kopf, aber immerhin muss man so nicht mehr fast jeden Tag Haare waschen.
Das Waschen ist eigentlich gar nicht so schwer, nur zeitaufwändiger: mit Seifenwasser werden die Kopfhaut und die Haare eingeschäumt, danach wird alles ausgewaschen und vor allem gut ausgewrungen. Das Trocknen dauert dann noch ein paar Stunden...

Die Reaktionen sind ganz unterschiedlich: Manche meinen, das es total toll aussieht andere fragen eher irritiert "Warum willst du nicht deine schönen normalen Haare behalten?", im Sinne von, du hast es doch gar nicht nötig, du hast doch schon das ideale Haar (glattes europäisches Haar), wie es sich viele Frauen hier wünschen würden. Eigentlich ziemlich Schade, das dieses Idealbild der Haare wie so vieles aus der westlichen Welt stammt. Afrikanisches Haar kann doch auch schön sein! Vielleicht ist es nicht so diese Ansicht zum Teil echt bedrückend. Unzählige Male wurde ich ja auch schon gefragt, ob ich nicht meine Haare abschneide und sie jemandem schenke, der sie sich dann reinflechten lässt.
Ob ich nochmal Rastas will? Hm, nach der stundenlangen Prozedur erstmal nicht gleich wieder und irgendwie mag ich auch meine normalen Haare. Mal schauen. Ein bisschen bleiben die Zöpfe noch drin. Mit der Zeit wachsen sie sowieso raus und man muss sie aufflechten.

Sonntag, 1. Februar 2015

Vom Geld auf der Straße und der mosambikanischen Währung Metical

1) 20 Centavos, Kolonie Mosambik, 1974 2)  1 Escudo, Kolonie Mosambik 1950 3) 50 Centavos, Mosambik 2006 4) 1 Cent, Kanada, 1983, 5-8) Rand, Südafrika 9)1 Cent, USA

Wenn man eine Münze findet, so heißt es, bringt sie einem Glück. So viele Münzen, wie ich in den letzten Monaten hier gefunden habe, sollten dann für ziemlich viel Glück sorgen! Zum Beispiel heute früh als ich aus unserem Haus ging fiel mir eine Münze aus der Kolonialzeit von 1974 ins Auge. Die lag da einfach so im Sand. Schon möglich, das sie beim Umgraben letztens ausgebuddelt wurde und vielleicht gehörte sie ja sogar mal dem Bewohner unseres „Kolonialhauses“. Aber ich habe auch schon Münzen auf der Straße in Maputo gefunden, am Strand oder auf einem Campingplatz. Insgesamt sind es über 9 Münzen aus allen möglichen Ländern. Auf dem Foto könnt ihr sie sehen. Besonders ist auch die 2. Kolonialmünze (20 Centavos, 1950). Escudo war übrigens die Kolonialwährung von 1914 bis 1980 in Mosambik.



Die heutige Währung Mosambiks ist der Metical (Mehrzahl: Meticais, MZN).  Schon seit 1980 gibt es ihn, jedoch gab es im Jahr 2006 eine Währungsreform. Es gibt offiziell 1, 5, 10 und 20 Centavos Münzen, wobei ich diese noch nie gesehen habe, was auch verständlich ist, haben sie doch nicht mal den Wert von einem Cent. Im Alltag begegnen einem manchmal 50 Centavos und regelmäßg 1,2,5, und 10 Meticais Münzen. Die Banknoten gibt es in 20, 50, 100, 200, 500 und 1000 Meticais. Der Wechselkurs liegt aktuell bei 1:38 (1 Euro=38MZN) und so ist es überhaupt nicht ungewöhnlich mit Scheinen zu bezahlen. Bananen kosten z.B. 20 Meticais, 50 Cent, und selbst diese bezahlt man mit einem Schein. Leider bekommt man beim Geldabheben oft 500er oder sogar 1000er und diese loszuwerden ist etwas tricky. „Troco“ also Wechselgeld ist überall knapp. Bei Straßenverkäufern schon wenn man mit 200 (gerademal 5 Euro!) oder sogar 100 (2,50 Euro) MZN bezahlt, aber auch in Restaurants oder Läden ist das Wechselgeld oft knapp. Mittlerweile habe ich gar keine Probleme mehr mit dem Preisen und es ist für mich ganz normal gerundet mit 40 die Preise umzurechnen, wenn überhaupt


Währungsrechner:






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Dienstag, 27. Januar 2015

Januar!

Ups, da ist der Januar schon fast vorbei und noch keinen einzigen Blogeintrag habe ich dieses Jahr geschrieben. Eine Schande. Sorry, aber erst jetzt bin ich wieder so richtig zu Hause und habe Zeit zu schreiben.

Silvester habe ich mit Monja am Strand von Xai-Xai verbracht. Ziemlich viele Leute und sogar schon verfrüht Feuerwerk. Hauptsächlich beschränkte sich das neben ein paar Raketen auf stabartige Fontänen, die man in der Hand hält und je nach Windverhältnissen schon gefährlich sein können in der Menschenmenge. Passiert ist uns aber zum Glück nichts :p :D

Urlaub: Zuerst gings in die nächste Provinz nördlich von Gaza nach Inhambane, wo schon viele der anderen Freiwilligen waren. Je näher wir unserem Ziel kamen, desto mehr veränderte sich die Landschaft. Das Gras- und Waldland wich mehr und mehr riesigen Palmenwäldern. Inhambane, heißt auch die Hauptstadt der Provinz. Eine nicht allzu große aber sehr saubere Stadt mit hübschen Häusern noch aus der Kolonialzeit. Ganz in der Nähe gelangt man zu den Stränden Tofo, Tofinho und Barra. Wir waren in Tofo, das sichtbar touristisch geprägt ist aber trotzdem seinen Charm hat. Vor allem viele Südafrikaner kommen um die Jahreswende hierher, um ihre Ferien zu verbringen und zu Tauchen oder einfach nur den herrlichen Strand zu genießen.

streets of Inhambane

Mit einem kleinem Boot "Dhau" (natürlich bis zum geht nicht mehr beladen) überquert man die Bucht, die Inhambane von Maxixe trennt. Von dort aus ging es mit der Chapa weiter in den Norden bis nach Vilanculo(s). Das liegt immer noch in Inhambane, doch Stück für Stück wird es entlang der EN1 einsamer und die Natur grüner und saftiger.
die Dhaus
In Vilanculos verbringen wir einige Tage auf einem paradiesischem Campingplatz, der von einer Italienerin geleitet wird und lassen die Tage relaxt an uns vorbeiziehen, während wir in der Hängematte schaukeln, am Strand liegen und das türkisblaue Meer bestaunen. Für mich ist Vilanculos bisher DER schönste Strand!!! Sogar schöner als Ponta do Ouro, oder vielleicht ist es die ganze Athmosphäre die mich einfängt.




Wie zur Dekoration schaukeln bunte Fischerboote auf dem Meer und in der Ferne am Horizont deuten sich Inseln an. Bazarruto davon ist die bekannteste und auch teuerste Insel, die vor allem vom Luxustourismus eingenommen wurde. Zu fünft (zu uns stießen noch Kira, Theresa und Hannah) schipperten wir mit einem Boot und unseren drei Steuermännern (von denen zwar keiner  Freitag aber immerhin "Domingo" /Sonntag hieß) zu einer kleineren Insel; Magaruque.  Wie die Schatzinsel ragte sie vor uns aus dem Meer heraus und auch wenn ich die Karibik nicht kenne, irgendwie so muss es wohl sein: strahlende Sonne über segelnden Schiffen auf klarem türkisfarbenem Wasser mit fernen Inseln voller Palmen. Ganz verlassen war die Insel dann aber dann doch nicht; irgendjemand war wohl doch schon vor uns da, oder wie soll man die Landebahn sonst deuten? Und eine Lodge gab es auch. Zudem wurde die Einsamkeit nach kurzem schon durch eine Flut weißer Touristen gestört, die sich neben unserem "Lager" niederließen. Das tat diesem wunderbaren Ausflug aber wenig Abbruch: schon gleich stand das nächste Abenteuer an. Schnorcheln! Vor der Insel lag ein kleines Felsenriff an dem wir mit Taucherbrille und Flossen entlangschnorchelten und einige Fische sahen. Später sah man aus der Ferne sogar noch einen Delfin! Dann gab es am Strand noch Essen und glücklich segelten wir zurück zum Campingplatz.


korbartige Vogelnester in einer Palme


Die letze Etappe der Reise war die Fahrt nach Beira, die Hauptstadt der Provinz Sofala und zweitgrößte Stadt Mosambiks, die übrigens auch den größten Hafen des Landes hat, den wir leider nicht betreten konnten. Jetzt wurde es wirklich einsam. Ich glaube bis zum Beira Korridor (Kreuzung der EN1 und EN4, der Abzweigung nach Beira bzw. Chimoio/Hauptstadt Manica´s) gab es keinen Ort der so groß wie Chicumbane war und oft sah man nur vereinzelte Hütten von der Straße aus. Vielleicht hat man von der Straße aber auch einfach keine Dörfer gesehen. Die EN1 verwandelte sich stellenweise in eine Schotterpiste voller Sand und Löchern eher von der Art Landweg als große Nationalstraße. Erstaunlicherweise fördert selbst hier die EU und gibt Gelder für den Bau der Straße! Auf der Fahrt überquert man auch den großen Save Fluss, der von einer neu gebauten Brücke überspannt wird.


Blick von der Straße



Leuchtturm in Beira
Ich blieb in Beira nur kurz und sah deswegen (und auch wegen der Hitze) nicht sonderlich viel. Ein Leuchturm ist sogar am Strand zu finden, der heute aber außer Betrieb ist und vor dem Teile alter Schiffswracks liegen. Als die Portugiesen das Land verlassen mussten, rächten sie sich mit einer Wutaktion, in dem sie die Schiffe der Stadt zerstörten und in Brand setzten. Lustigerweise kam kurz darauf Dhlakama, der Führer der Oppositionspartei Renamo in die Stadt (die Renamo Hochburg ist, allgemein ist der Norden und die Mitte des Landes im Gegensatz zum Süden mehr von der Renamo geprägt) und hielt eine Rede, in der er wie schon oft die Frelimo anklagte und forderte die nördlichen Provinzen als Renamo Gebiet auszurufen und von der Frelimo zu lösen. Vor kurzem forderte er auch noch Nampula zur neuen Hauptstadt zu machen. Bisher sind das zum Glück nur alles Ideen und es bleibt ruhig im Land. Hoffentlich auch weiterhin.
unser cooles Gruselhotel
Zwischenseminar: Kurz darauf stand schon das Zwischenseminar an, auch wenn erst 5 Monate um sind. Dazu trafen sich alle Freiwilligen aus Mosambik und Südafrika, sowie zwei einer anderen Organisation aus Botswana in Südafrika/Nelspruit, welches ca. 1 1/2 Stunden von der Grenze entfernt liegt. Kaum hatte man die Grenze übertreten befand man sich in einer anderen Welt: alles schien viel europäischer, geordneter, riesige Plantagen am Rand der Straße, keine Credito Verkäufer (Handyguthaben Verkäufer die es in Mosambik wie Sand am Meer gibt) und Kälte. Ok, Kälte ist übertrieben aber im Vergleich zu Mosambik war es kühl. Das Seminar an sich war super entspannt und interessant. Von manchen Freiwilligen hatte man ja seit Deutschland gar nichts mehr gehört...