Donnerstag, 25. Juni 2015

25. Juni "Dia da Independencia" - 40 Jahre Unabhängigkeit Mosambiks


Schon im Jahre 1497/8 kamen unter Vasco da Gama die ersten Portugiesen in das Gebiet im süd-östlichen Afrika, was heute als Mosambik bekannt ist. Jahrhunderte vergingen in denen die Kolonialmächte des südlichen Afrikas (England und Portugal, Niederlande-später die Buren) um Territorium rangen und spätestens mit der Berliner Konferenz 1884/85, in der die europäischen Staaten über die Aufteilung Afrikas tagten, war Mosambik offiziell portugiesische Kolonie.
Damit begann die Vergabe an Land an portugiesische Zuwanderer und die Herrschaft über ein Volk, das nicht von fremder Hand regiert werden wollte. Rohstoffe wie Gold, Elfenbein, Baumwolle oder Zucker und nicht zuletzt Sklaven, die in die südafrikanischen Minen der benachbarten britischen Kolonie verkauft wurden.
Im Jahr 1960 kam es im Norden des Landes zu einer Demonstration die in einem blutigem Massaker endete, bei dem 500 Menschen getöten wurden. Dieses Ereignis, das "Massacre de Mueda", war der Beginn des mosambikanischen Widerstandes. Einige Zeit darauf gründete sich die mosambikanische Befreiungsfront (FRELIMO) und begann den bewaffneten Kampf gegen die Portugiesen.
Am 25. Juni 1975 wurde die Unabhängigkeit dann endlich erreicht! Dieser Tag ist Nationalfeiertag und 2015 ist sogar das 40jährige Jubiläum der Unabhängigkeit.

In diesem Zusammenhang an das Gedenken der Unabhängigkeit und Einheit des Landes findet aller fünf Jahre der sogennante "Chama da Unidade" statt,  "Der Ruf nach Einheit". Ich bin wohl genau zur richtigen Zeit nach Mosambik gekommen; erst die Präsidentschaftswahlen und jetzt noch dieses Ereignis UND 40 Jahre Unabhängigkeit!
Menschenmassen zum "chama da unidade"
Im Norden des Landes wird dabei eine Fackel entzündet, die dann durch alle Städte und Dörfer nach Süden bis nach Maputo getragen wird, wo sie am 25. Juni ankommt.
Letzte Woche kam die Fackel auch nach Chicumbane und das ließen Monja und ich uns natürlich nicht entgehen. Schon halb 10 gingen wir mit unseren beiden Chefs zum Ort des Geschehens, an dem es nur so von Schulkindern wimmelte, die für diesen besonderen Tag frei bekommen hatten. Wie es in Mosambik so ist warteten wir un warteten...3 Stunden. Ohne das etwas geschah. Also gingen wir nach Hause bis dann irgendwann um 1 die Fackel eintraf und alle wie verrückt drängelten, um sie einen Moment zu berühren. Man sagt, das bringe Glück. Man drängte uns regelrecht dazu sie auch zu berühren (das wollten wir eh) aber anstatt uns wie angeboten vorzudrängeln (und mal wieder darauf aufmerksam gemacht zu werden, das man immer als "besonders" gesehen wird als "mulungo"/Weiße) warteten wir ein wenig ab und berührten dann für einen winzigen Augenblick die Fackel.
Puh, und dann wurde ich von einem Fernsehreporter spontan gefragt was ich danach gefühlt habe. Eigentlich nichts Besonderes, aber irgendwas ließ ich mir einfallen und sprach das mit meinem nicht ganz so perfektem Portugiesisch in die Kamera, haha.
Eine wirklich tolle Tradition wie ich finde!
Stellt sich mir nur die Frage: was macht man eigentlich zum Tag der deutschen Einheit als sich nur über einen freien Tag zu freuen???  Sollte man sich nicht dankbarer an die Einheit des Landes erinnern und das auch feiern? Hm...mit dem deutschen Nationalstolz, der durch die Geschichte angekrazt ist, ist das so eine Sache...

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