Goldspitze/ponta d ouro = goldener Strand, türkise Wellen, weiße Touristen |
--> das Lied "beds are burnin" wäre wohl die passende Soundkulisse, um diesen Post zu lesen!!!
Der Weg ins
Paradies ist bekanntlich nicht leicht. So auch zum Ponta d Ouro (ganz im Süden
von Mosambik, Grenze Südafrika), wo wir anlässlich des langen Wochenendes (mal
wieder ein Feiertag am Donnerstag :D) hinfuhren.
Vier Stunden mit der Chapa nach Maputo, dann mit der Fähre rüber auf die
Halbinsel nach Catembe und von da aus der „beste“ part der Reise: 4 weitere
Stunden Chapa, jedoch diesmal nicht nur mit der üblichen Enge in der Chapa ein
Abenteuer, sondern auch mit der Sandstraße, über die wir nur so holperten und
es an ein Wunder grenzte, das wir mit diesem einfachen Gefährt (sicherlich kein
Allradantrieb!) nicht mitten im Nirgendwo stecken blieben. Auf der Strecke
passiert man das Maputo Elephant Reserve, die Dickhäuter posierten aber leider
nicht für uns direkt an der Straße…
Eigentlich
sind wir ja hier schon mit Topstränden verwöhnt und so war ich kritisch, ob den
die „Goldspitze“ Mosambiks wirklich so beeindruckend ist. Oh doch! Ein ewig
langer sauberer (!) Strand, kristalltürkises Wasser und Wellen, die wie ein
Magnet auf die Kiter wirkten, schicke Lodges und vor allem Weiße. Wirklich
krass, immerhin waren wir hier noch in Mosambik, und am Strand waren bestimmt
90% der Leute/alles Urlauber, hauptsächlich aus Südafrika. Das ganze Flair,
zumindest in der Strandnähe, sehr touristisch ausgelegt. Weiter im Ort, war das
Stadtbild aber typischer mosambikanisch geprägt mit Obstständen und so aßen wir
mal wieder badgias. Trotzdem: ich fühlte mich seltsam unwohl, so als Tourist
abgestempelt zu werden (was ich ja auch war :o) und mit dem ständigen
Zweifelgefühl, das die Freundlichkeit der Einheimischen zu einem Teil aus
Hoffnung auf Verdienst besteht.
Tatort Campingplatz |
Während ich
mit Hannah und Monja Cocktails schlürfte, lief im Hintergrund wahnsinnig gute
Musik. Alles so richtig coole alte Lieder á la „Hotel California“ oder „Beds
are burnin“, zu der die Urlauber laut mitsangen. Selbst die regelmäßigen
Stromausbrüche, die es am ponta wie eine Wettererscheinung geben zu scheint,
taten der lässigen Stimmung keinen Abbruch.
Wir tanzten
in die Nacht, ich tanzte barfuß, tanzten glücklich im Regen ohne zu wissen wo
wir schlafen würden (in der 2. Nacht). Schnorrten uns durch und ließen uns
einen nach dem anderen Drink ausgeben, trafen zwei andere deutsche Freiwillige
aus Südafrika, tanzten einen Südafrikanischen Tanz und ich hörte Afrikaans,
befand es für lernenswert, doch ich glaub da muss erstmal das Portugiesisch und
Changana sitzen. :o Nicht zu vergessen auch: Der Sonnenaufgang, den wir
eingehuschelt in unseren Capulanas (diese bunten Stofftücher, die von vielen
Frauen als Wickelrock getragen werden) am Indischen Ozean bewunderten, trotz
Wolken am Himmel.
Die Sonne kämpft sich durch die Wolken |
Vertrieben wurden wir nicht aus dem Paradies, doch irgendwann ist auch das schönste/verrückteste/lustigste Wochenende vorbei und der Körper müde nach unzähligen Nächten mit zu wenig Schlaf. So stiegen wir nachts um 3 Uhr in die Chapa, pretterten diesmal in fast nur der Hälfte der Zeit zurück zum Ponta und kamen uns vor, wie Versuchsobjekte, die in einer Blackbox hin und her geschüttelt werden, und die nach über 24 Stunden ohne Schlaf ziemlich fertig in Catembe ausstiegen.
Irgendwie
mit Kaffee und Cola und einfach nur total wasted verbrachten wir den Tag in
Maputo, ich dachte ich breche gleich zusammen, mein Körper glühte (nicht nur
wegen des Sonnenbrands) und kehrten dann abends zurück nach Chicumbane. Nur
noch schlafen. 3 Tage wach, davon zuletzt 36 am Stück; muss ich nicht gleich
wieder haben…Insgesamt aber mal wieder ein unvergessliches Wochenende, sehr
spontan und ganz anders als erwartet.
Ps: Ich
arbeite übrigens auch in der Woche, also nicht das ihr denkt ich mache nur
Urlaub. Doch irgendwie ist es spannender von sowas, als vom Alltag zu
berichten. Solche Berichte folgen aber bald auch wieder :D