Mühsam
versuche ich meine Zähne in das harte, zähe Gewebe zu graben und habe dabei
fast das Gefühl mir bricht eher ein Zahn weg, als das ich auf diese Weise
Erfolg haben werde. So schwer kann es nicht sein, schließlich stehen um mich
herum etliche Schüler in hellblau-dunkelblauer Schuluniform die vergnügt kauen
und zutschen. Der Trick liegt darin, das äußere harte Gewebe zuerst zu
entfernen, in dem man es mit dem Messer abzieht oder gekonnt die Zähne als
Werkzeug benutzt. Erst zaghaft, dann angestachelt vom süßen Zuckerwasser,
welches mir in den Mund rinnt, beiße ich auf dem beigefarbenen Zuckerrohrgewebe
herum. Der Saft schmeckt nur ganz leicht süß und trotzdem macht er süchtig. Ein
ziemlich lustiger Zeitvertreib an solch einem Zuckerrohr rumzukauen, um anschließend
die ausgesaugten Fasern auszuspucken. Selbst beim (natürlich langsamen) Laufen
ist mir der cana de azúcar ein unterhaltsamer Weggefährte und fast
chamäleongleich füge ich mich hier besser in meine neue Umgebung ein, wo es
heute von Zuckerrohrkauenden nur so wimmelt. Ich kann sie verstehen!
Ziemlich
geil ist auch: der Stoff ist billig! Für 2 Meticais (5 Cent) bekommt der Junkie
ein circa armlanges Zuckerrohr und für gerade mal 15 Meticais ( weniger als 50
Cent) ein über 3 Meter langes Rohr. Das reicht dann schon eine Weile, um die
Sucht zu stillen!
Ich kann
Euch nur raten; wenn ihr mal Zuckerrohr seht; Zubeißen!
Das Zuckerrohr-Essen erinnert mich an meine Zeit in China - aber ich habe sie meist bereits "geschält" gekauft, da ich ansonsten doch ein bisschen Angst um meine Zähne hatte :-) Deine Posts sind super interessant zu lesen - hoffe du hast weiterhin soviel Elan beim Bloggen. Das Englisch-Unterrichten scheint ja eine eurer Hauptaufgaben zu sein - wer ist da denn eure "Zielgruppe"? Weiterhin viel Spaß und viele Grüße aus England!
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