Es ist heiß. Sehr heiß, vielleicht 35 Grad im Schatten und der Sand glüht in der Mittagshitze. Der Himmel ist strahlend blau und es schein ein ganz normaler Tag in Mosambik zu sein. Doch der Blick auf den Kalender bestätigt; es ist tatsächlich Weihnachten!
Weihnachten
bedeutet für mich Besinnlichkeit, Kälte (am besten Schnee), Weihnachtsschmuck, ein
Tannenbaum, Lieder, Geschenke, Zusammensein in der Familie und ein Festmahl.
Bis auf die letzten drei Dinge zählt nichts davon zum Weihnachtsbrauch hier in
Mosambik, so wie ich es erlebt habe. Es ist, als ob man Weihnachten in den August
verlegt und kurzerhand zur Sommerparty macht. Einfach komisch wenn man
jahrelang Weihnachten ganz anders gefeiert hat.
Für mich ist das
gefühlsmäßig kein Weihnachten gewesen. Naja, auf jeden Fall interessant das
Fest hier mitzubekommen. Oder sollte ich lieber Party sagen? Denn schon am 24.
Dezember abends als wir aus der Stadt wiederkamen war der Markt von Chicumbane
(„botequins“ genannt) überfüllt von Leuten, die schon einiges getrunken hatten.
Es schien, als ob einfach alle unterwegs waren, um Party zu machen…auch am 25.
in der Nacht als wir noch zum Strand fuhren waren da so viele Leute wie ich
noch nicht mal am Tag da gesehen habe! Partymusik und Strand=Weihnachten? Der
Sternenhimmel war auf jeden Fall atemberaubend samt Milchstraße und fallender Sternschnuppen.
Am Morgen des 25.
gingen wir in die Kirche, wo Lieder auf Changana gesungen wurden, darunter auch
„Stille Nacht, heilige Nacht“ :D . So wirklich anders kam mir der Gottesdienst
aber nicht vor im Vergleich zu „normalen“ Tagen und auch die Gemeinde machte
nicht den Eindruck, als ob heute ein besonderer Anlass wäre. Vielleicht trügt
der Eindruck, oder vielleicht gibt es auch noch irgendeinen Grund, das
Weihnachten hier nicht so sehr gefeiert wird? Aber eigentlich seltsam, sind
doch hier fast alle gläubig und man müsste meinen das wäre dann das ultimative
Fest.
Nach dem
Gottesdienst ist man dann in der Familie zusammen und es gibt reichlich Essen.
Geschenke sind anscheinend auch relativ untypisch. Eigentlich habe ich es überhaupt nicht mitbekommen, dass Leute sich etwas geschenkt
haben und wenn sind es nur kleine Sachen. Da es auch keine wirkliche
Weihnachtsdeko geschweige denn Weihnachtsbäume gibt, hätte ich wahrscheinlich
gar nicht mitbekommen das Weihnachten war, wäre nicht der 24./25. Dezember gewesen.