Montag, 1. Dezember 2014

1. Dezember, Internationaler AIDS/HIV Tag

Erster Dezember bedeutet das erste Türchen im Adventskalender aufmachen und nur noch 23 Tage, dann ist Heiligabend. Doch der 1. Dezember ist auch der Internationale AIDS/HIV Tag.
Hier in Mosambik ist das Thema AIDS sehr präsent, denn fast 25 % der Bevölkerung sind HIV positiv. Nur Schritt für Schritt kann man mit Aufklärung in den Schulen, Projekten und Prävention die Krankheit langsam eindämmen. Erschwert wird das Ganze durch Scham sich zu „outen“ (wie es überall auf der Welt der Fall ist) bzw. erst einmal einen Test zu machen. Diesen kann man hier übrigens im Krankenhaus kostenlos machen, oder wie heute in einer mobilen Station, die daraufhin auch sehr rege genutzt wurde. Der Test ist ganz einfach und es benötigt nur einen Spritzer Blut. Um wirklich Sicherheit zu haben, muss man den Test aber nach drei Monaten wiederholen.
Schon seit Juli arbeitet ACOSADE mit N´weti zusammen und in diesem Zusammenhang erscheinen in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder drei „Activistas“ im Büro. Sie führen ein Projekt durch, in dem es darum geht die Bedingungen in Krankenhaus zu verbessern und Aufklärung zu leisten.
Deswegen nahmen wir dann heute auch am Internationalen AIDS Tag teil und trafen uns schon halb sieben mit den Activistas. Gegen um sieben traf dann eine Chapa ein voller Leute in weißen Aktionstshirts und passender Mützen. Wir bekamen T-Shirts und Mütze, quetschten uns in die Chapa, um zum Hospital zu fahren, wo wir noch mehr Leute einsammelten. Ein neuer Chaparekord: diesmal sogar fünf Leute auf einer Sitzreihe, also insgesamt über 25 Leute in einem Minibus, ca. von der Größe eines VW Bullis. Begleitet von zwei anderen Autos fuhren wir in einen nahegelegenen Ort, wo schon andere Gruppen (natürlich alle mit uniformen T-Shirts) versammelt waren und auf die Ankunft des Distrikt Chefs warteten. Er legte dann einen Blumenkranz nieder begleitet von der Nationalhymne.
Gemeinsam marschierte der ganze Trupp von über zweihundert Leuten dann zu einem anderen Versammlungsort. Der „Marsch“ fühlte sich tempomäßig eher wie ein Wettlauf an…Das bin ich schon gar nicht mehr gewöhnt, denn hier laufen die Meisten ja echt gemächlich.
Dann traten die unterschiedlichen Gruppen auf und sangen und tanzten. Wieder war es sehr beeindruckend wie begeistert und voller Energie alle Leute mitmachten, egal wie alt sie waren. Der „typisch afrikanische“ Gesang ist voller Mehrstimmigkeit und scheinbar spontan. So fing auf der Rückfahrt in der Chapa einfach eine Frau an eine Einleitungszeile zu singen und der Rest stimmte spontan ohne Absprache ein, und das noch synchron! Ich liebe es diese Lieder zu hören und man bekommt zum Teil richtig Gänsehaut. Und auf jeden Fall ein breites Grinsen im Gesicht 
Insgesamt ein super Tag, auch wenn mal wieder ein Großteil nur auf Changana war; sprich so viel verstanden haben wir nicht, doch zufällig trafen wir einen Madgerman (Mosambikaner der als Vertragsarbeiter in der DDR gearbeitet hat), den wir schon kannten und der uns ein wenig übersetzte.

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