Samstag, 27. Dezember 2014

(K)ein Weihnachten


Es ist heiß. Sehr heiß, vielleicht 35 Grad im Schatten und der Sand glüht in der Mittagshitze. Der Himmel ist strahlend blau und es schein ein ganz normaler Tag in Mosambik zu sein. Doch der Blick auf den Kalender bestätigt; es ist tatsächlich Weihnachten!
Weihnachten bedeutet für mich Besinnlichkeit, Kälte (am besten Schnee), Weihnachtsschmuck, ein Tannenbaum, Lieder, Geschenke, Zusammensein in der Familie und ein Festmahl. Bis auf die letzten drei Dinge zählt nichts davon zum Weihnachtsbrauch hier in Mosambik, so wie ich es erlebt habe. Es ist, als ob man Weihnachten in den August verlegt und kurzerhand zur Sommerparty macht. Einfach komisch wenn man jahrelang Weihnachten ganz anders gefeiert hat.
Für mich ist das gefühlsmäßig kein Weihnachten gewesen. Naja, auf jeden Fall interessant das Fest hier mitzubekommen. Oder sollte ich lieber Party sagen? Denn schon am 24. Dezember abends als wir aus der Stadt wiederkamen war der Markt von Chicumbane („botequins“ genannt) überfüllt von Leuten, die schon einiges getrunken hatten. Es schien, als ob einfach alle unterwegs waren, um Party zu machen…auch am 25. in der Nacht als wir noch zum Strand fuhren waren da so viele Leute wie ich noch nicht mal am Tag da gesehen habe! Partymusik und Strand=Weihnachten? Der Sternenhimmel war auf jeden Fall atemberaubend samt Milchstraße und fallender Sternschnuppen.
Am Morgen des 25. gingen wir in die Kirche, wo Lieder auf Changana gesungen wurden, darunter auch „Stille Nacht, heilige Nacht“ :D . So wirklich anders kam mir der Gottesdienst aber nicht vor im Vergleich zu „normalen“ Tagen und auch die Gemeinde machte nicht den Eindruck, als ob heute ein besonderer Anlass wäre. Vielleicht trügt der Eindruck, oder vielleicht gibt es auch noch irgendeinen Grund, das Weihnachten hier nicht so sehr gefeiert wird? Aber eigentlich seltsam, sind doch hier fast alle gläubig und man müsste meinen das wäre dann das ultimative Fest.
Nach dem Gottesdienst ist man dann in der Familie zusammen und es gibt reichlich Essen. Geschenke sind anscheinend auch relativ untypisch. Eigentlich habe ich es überhaupt nicht mitbekommen, dass Leute sich etwas geschenkt haben und wenn sind es nur kleine Sachen. Da es auch keine wirkliche Weihnachtsdeko geschweige denn Weihnachtsbäume gibt, hätte ich wahrscheinlich gar nicht mitbekommen das Weihnachten war, wäre nicht der 24./25. Dezember gewesen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Ines, eher zufällig sind wir (meine Frau und ich) auf Deinen Blog gestoßen. Inzwischen gaben wir viel darin gelesen. Wir verbinden damit einen weiteren Ausblick auf unsere zukünftige Heimat. Ich will das kurz erklären. Z. Zt. bauen wir unser Haus in Chicumbane. Das wird wenn alles planmäßig läuft im Sommer fertig sein. Dann kommen wir dort hin. Aber das ist eine lange Geschichte. Im Moment wohnen wir noch in Kiel und schauen mit Sehnsucht auf den Wetterbericht von XaiXai. Es wäre schön, wenn wir mit Euch in Verbindung treten könnten um ein paar Gedanken auszutauschen. Meine email Adresse ist: gbconsult@web.de
    Vielleicht hören wir mal von Euch außerhalb des blogs. Ich glaube dieser Kommentar wird veröffentlicht.
    Übrigens unsere Baustelle ist Westlich der EN1 im bairro 3, direkt hinter der Administration. Vielleicht könnt ihr euch das ja mal anschauen.
    In der Hoffnung bald einmal etwas von Euch zu hören Gerd und Dália Bornmann, Kiel den 22.01.2015

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