Montag, 8. September 2014

Beißen, Schlucken, Spucken: Gymnastik für den Mund !


Mühsam versuche ich meine Zähne in das harte, zähe Gewebe zu graben und habe dabei fast das Gefühl mir bricht eher ein Zahn weg, als das ich auf diese Weise Erfolg haben werde. So schwer kann es nicht sein, schließlich stehen um mich herum etliche Schüler in hellblau-dunkelblauer Schuluniform die vergnügt kauen und zutschen. Der Trick liegt darin, das äußere harte Gewebe zuerst zu entfernen, in dem man es mit dem Messer abzieht oder gekonnt die Zähne als Werkzeug benutzt. Erst zaghaft, dann angestachelt vom süßen Zuckerwasser, welches mir in den Mund rinnt, beiße ich auf dem beigefarbenen Zuckerrohrgewebe herum. Der Saft schmeckt nur ganz leicht süß und trotzdem macht er süchtig. Ein ziemlich lustiger Zeitvertreib an solch einem Zuckerrohr rumzukauen, um anschließend die ausgesaugten Fasern auszuspucken. Selbst beim (natürlich langsamen) Laufen ist mir der cana de azúcar ein unterhaltsamer Weggefährte und fast chamäleongleich füge ich mich hier besser in meine neue Umgebung ein, wo es heute von Zuckerrohrkauenden nur so wimmelt. Ich kann sie verstehen!
Ziemlich geil ist auch: der Stoff ist billig! Für 2 Meticais (5 Cent) bekommt der Junkie ein circa armlanges Zuckerrohr und für gerade mal 15 Meticais ( weniger als 50 Cent) ein über 3 Meter langes Rohr. Das reicht dann schon eine Weile, um die Sucht zu stillen!

Ich kann Euch nur raten; wenn ihr mal Zuckerrohr seht; Zubeißen! 

1 Kommentar:

  1. Das Zuckerrohr-Essen erinnert mich an meine Zeit in China - aber ich habe sie meist bereits "geschält" gekauft, da ich ansonsten doch ein bisschen Angst um meine Zähne hatte :-) Deine Posts sind super interessant zu lesen - hoffe du hast weiterhin soviel Elan beim Bloggen. Das Englisch-Unterrichten scheint ja eine eurer Hauptaufgaben zu sein - wer ist da denn eure "Zielgruppe"? Weiterhin viel Spaß und viele Grüße aus England!

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