Montag, 25. August 2014

Zeit ist relativ...

...das wusste schon Einstein! In diesem Fall ist das Zeitphänomen aber ein anderes, denn schließlich liegt Mosambik nicht in einer anderen Galaxie. Vielmehr ist es meine geänderte Einstellung, die getauschten Erwartungen, die mein Zeitgefühl beeinflussen...
Michelle, erst 3 Jahre aber schon total selbstständig und erwachsen...

In Deutschland bin ich meistens pünktlich und werde sehr schnell ungeduldig wenn die Bahn zu spät kommt, Freunde auf sich warten lassen oder sonst etwas nicht zum vereinbarten Zeitpunkt eintrifft. Dabei zählt jede Minute tonnenschwer...Es passt einfach nicht zu Warten, in dieser geregelten, geplanten Welt. Man hat ja schließlich noch Anderes vor. Warten ist sinnlose Zeitverschwendung.
Heute haben wir in Xai-Xai über 3 Stunden auf unseren Chef gewartet, mit dem wir uns da treffen wollten. Eigentlich gingen wir schon viel zu spät aus dem Haus, aber egal... das macht hier nichts. Entscheidend ist, das wir überhaupt losgegangen sind. Tja, dann telefonierten wir und warteten und telefonierten wieder. Drei Stunden später stellt sich dann heraus: alles umsonst! Das Auto kaputt, also doch kein Treffen. Lange gewartet für nichts!
In Deutschland wäre so eine Situation anders verlaufen: da wäre ich schon nach einer Stunde lange weg gewesen. Wutentbrannt!
Doch welch Wunder, ich erkenne mich nicht wieder; das Warten erschien mir gar nicht schlimm, kaum nervig und ich war soooo geduldig. Tiefenentspannt!
Ich habe nur eine Erklärung dafür: meine Erwartungen, die sich geändert haben. Ich erwarte keine Pünktlichkeit mehr und gewinne so Geduld. Steht man nicht ständig unter Termindruck, kann man auch mal Warten, so schlimm ist das gar nicht.
Andererseits ist es dann aber befremdlich, wenn die andere Person zu spät kommt und dann mich drängelt! Da hört mein Verständnis auf! Was soll das, ich dachte man nimmt es hier mit der Zeit locker?!
Am besten ist es dann einfach gelassen zu bleiben und sich nicht aufzuregen.
Jede Kultur hat ihre eigene Logik :D

1 Kommentar:

  1. Das mit dem Zeit nicht so genau nehmen lerne ich hier in Irland auch kennen (wenn auch sicherlch nicht so extrrem wie in Mosambik).
    Deine Beschreibung hat mich schon ganz schön an unsere liebe Josch erinnert, mit der wir dann im puncto Pünktlichkeit nächstes Jahr wohl mithalten können. :P
    Viel Spaß weiterhin und ich finde übrigens, dass du deinen Blog wunderbar führst! weiter so =)

    AntwortenLöschen