Diskussionen über Religion sind immer wieder sehr interessant, oft voller
Emotion auf beiden Seiten und zum Teil auch erheiternd. Ich finde es immer
wieder erstaunlich, wie es überhaupt als eine Religion (ich meine hier mit
Religion das Christentum) bezeichnet werden kann, glaubt doch jeder etwas
anderes, teilweise gegensätzliches und am Ende beten alle bzw. gehen in die
Kirche. Für mich vorallem verwunderlich: Einerseits meinen viele Gott sei keine
Person, sondern eher in allen Dingen, doch warum bitteschön braucht es dann
einen Namen, warum betet man an eine Person und nicht einfach „für die Dinge“,
wenn ihr versteht was ich meine. Für mich, als Atheist, scheint diese ganze
Religionssache doch eher nur eine Art Selbstinkarnation zu sein. Wenn man fest
genug an etwas glaubt, sich etwas lange genug einredet, dann wirkt es auch. Das
ist Psychologie, keine Religion. Und das ist auch nur meine Sicht, also bitte
fühlt euch als Gläubige nicht angegriffen.
Glück kann man auch ohne Glauben finden.... |
So kam es aufgrund dieser Religionsomnipräsenz, das ich schon wieder in
einer Kirche war. Diesmal war es aber ein Konzert (natürlich auch religiöse
Lieder). Der Besuch offenbarte auch mal wieder, wie stereotypisch man denkt:
Kirche? Ja klar, ein Gebäude, typische
Form, mit Turm und oben drauf noch ein Kreuz, innen Bänke, Orgel, Altar. Nicht
unbedingt! Letztendlich heißt es nur, das es ein Gebetsort ist. So entpuppte
sich die Kirche in Maputo, als ehemalige Garage, in der eine Bühne, Dekoration
und Plastikstühle aufgebaut waren. Dank großer Lautsprecher erschallte die
Garage/Kirche dann auch ziemlich laut. Die Musik war gut, sehr gut! Mitreißend
sang ein Mädchenchor. Doch nicht so „brav“ und klassisch, sondern mit voller
Gospelinbrunst. Das Publikum sang mit, klatschte, tanzte. Immer wieder Rufe
„Jesus“, „Yes“, „Oh God“. Passion. „Oh Raise me up!...“. Eine Frau springt auf
(die kenne ich doch, es ist Amelia! :D), die Arme auseinander gestreckt, sie
schreit voller Hingabe, weint…hinter mir ein Mann, er wirft sich auf den Boden.
Oh Jesus! Der Gottesdienst und der Glaube hier werden hier auf jeden Fall
locker und voller Emotion ausgelebt. Es geht definitiv „lustiger“ als in
deutschen Kirchen zu. Aber auch hier gilt; jede Kirche ist anders.
Fazit: Manchmal nervt mich dieser omnipräsente Glaube und die
Rechtfertigungen, die ich geben muss, doch ich muss zugeben: die Gottesdienste,
von der Art her, sind ganz gut und allgemein ist es doch auch irgendwie
interessant.
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